Gewalt im Alter

Die Beratung der Opferhilfe ist für alle Menschen da, die in der Schweiz durch eine Straftat körperlich, psychisch oder sexuell beeinträchtigt worden sind. Es spielt keine Rolle, welches Geschlecht oder Alter Sie haben und was Ihre sexuelle Orientierung oder ihre Religion ist. Die Beratung der Opferhilfe ist kostenlos. Sie ist vertraulich und auf Wunsch auch anonym möglich.

Titelbild - Gewalt im Alter

In der Schweiz sind jährlich mehr als 300’000 Seniorinnen und Senioren über 60 Jahren von Gewalt betroffen. Nur selten nehmen die Betroffenen oder die Angehörigen die bestehenden Hilfsangebote in Anspruch. Die Gründe hierfür sind vielschichtig, unter anderem Scham, fehlende Kenntnis über Hilfsmöglichkeiten, Abhängigkeiten von anderen Menschen (z. B. Familienangehörige, Pflegepersonal, Beiständ:innen) aufgrund gesundheitlicher Probleme oder Angst vor den Konsequenzen. Gewalt kann bewusst oder unbewusst ausgeübt werden und umfasst verschiedene Aspekte:

  • Physische Gewalt (Schläge, fesseln, Verbrennungen, etc.)
  • Psychische Gewalt (Demütigung, Drohung, Isolation, etc.)
  • Sexuelle Gewalt (Vergewaltigung, sexuelle Belästigung, etc.)
  • Finanzielle Gewalt (Geldentzug, finanzielle Nötigung, Ausnutzung, etc.)

Von Gewalt können alle betroffen sein. Gewalt zu stoppen, ist in der Verantwortung der gesamten Gesellschaft. Falls Sie oder eine/r Ihrer Verwandten, Nachbar/innen, Patient/innen oder Kolleg/innen von Gewalt betroffen sind oder falls Sie eine schwierige Situation beobachten, handeln Sie! 

Hier finden Sie alle Beratungsstellen der Opferhilfe

Kampagnen «Gemeinsam gegen Gewalt im Alter»

Die SODK hat Mitte Februar 2024 eine Online-Kampagne zur Bekanntmachung der Opferhilfe mit Fokus auf ältere Menschen lanciert. Die Kampagne wird finanziell unterstützt vom Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann.

Die Kampagne ist eine Fortsetzung und Ergänzung früherer Kampagnen, die unter dem Label „Gemeinsam gegen Gewalt im Alter“ realisiert wurden. Im Frühjahr 2023 hat die Schweizerische Kriminalprävention (SKP) zusammen mit der Opferhilfe Schweiz und dem Nationalen Kompetenzzentrum Alter ohne Gewalt eine Kampagne durchgeführt, um Betroffene und Angehörige zu ermutigen, über das Thema zu sprechen und sich Hilfe zu holen. Ferner hat das Institut et Haute Ecole de la Santé La Source (HES-SO), das senior-lab und das nationale Kompetenzzentrum Alter ohne Gewalt mit Unterstützung der SKP und der Opferhilfe Schweiz im November 2023 eine Kampagne zu Gewalt in Paarbeziehungen bei älteren Personen lanciert.